Mit dieser saloppen Formulierung brachte Vera Kosova, wiedergewählte Vorsitzende der „Juden in der AfD“ (JAfD), die derzeitigen gesellschaftlichen Verhältnisse auf den Punkt. 250 geladene Gäste verfolgten die Rede der JAfD-Chefin, die gleichzeitig dem Landesvorstand der AfD Baden-Württemberg angehört. Angesichts des unter vielen Linken verbreiteten Antisemitismus und des mit der Masseneinwanderung aus dem islamischen Raum importierten Judenhasses treibe der Überlebenswille die Juden in die AfD. Echte Freunde habe man nur in der AfD gefunden, selten in den etablierten Parteien. „Die Altparteien kümmern sich mehr um tote Juden, anstatt um die lebenden“, so das Fazit der JAfD-Chefin, die in ihrer kämpferischen Rede den Rücktritt von Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, forderte.
Der Vortragsabend in gediegener Atmosphäre über den Dächern der Heidelberger Altstadt bildete den Abschluss der Jahrestagung der „Juden in der AfD“, die in Heidelberg ihre Jahreshauptversammlung abhielten.
Bernhard Krauskopf und Artur Abramovych gingen in ihren Redebeiträgen Johannes Heil, den Leiter der Hochschule für Jüdische Studien, scharf an, der im Vorfeld der Veranstaltung massiv gegen JAfD und AfD hetzte und in totalitärer Weise öffentlich zum Boykott des Veranstaltungsorts aufrief. Perfidie und Niedertracht warf Abramovych Johannes Heil vor. „Wir sprechen für uns selbst“, beschied Abramovych den nichtjüdischen Leiter der Jüdischen Hochschule klar und unmissverständlich.
Bernd Laub von den „Christen in der AfD“ sprach in seinem Grußwort über die Gemeinsamkeiten von Juden und Christen. „Unser Gott ist ein Gott der Freiheit“, so Laub. Ehe und Familie seien die Keimzelle der Gesellschaft, führte Laub weiter aus, der für ein uneingeschränktes Ja zum ungeborenen Leben plädierte.
Im Anschluss sprach auch Bernd Gögel als Fraktions- und Landesvorsitzender der AfD im Südwesten von den gemeinsamen Werten, die Christen und Juden verbinden: Bildung und Geschichte, die Haltung zu Familie und Kindern. Er verurteilte die „zunehmend anti-israelische Richtung der deutschen Politik“.
Homib Mebrahtu aus dem benachbarten Kreisverband Rhein-Neckar hielt einen pointierten und satirischen Vortrag über linken und islamischen Antisemitismus: „Die einen glauben an 72 Gender, die anderen an 72 Jungfrauen.“ Mebrahtu schilderte am Rande, wie er auf dem Weg zum Veranstaltungsort von einem kleinen Häufchen linker Demonstranten gefragt wurde, warum er sich als Farbiger die Vorträge der AfD anhöre. „Ich höre sie mir nicht an, ich halte einen Vortrag“, entgegnete Mebrahtu den entgeisterten Linken.
Mit Standing Ovations begrüßten die Zuhörer im vollbesetzten Saal Alice Weidel, die in ihrer Rede die Äußerungen der Heidelberger SPD zur JAfD-Veranstaltung als widerlich zurückwies. Linker und importierter islamischer Antisemitismus gingen eine unheilige Allianz ein und so höre man am sogenannten „al-Quds-Tag“ vor dem Brandenburger Tor in Berlin wieder Parolen, wie man sie in Deutschland zuletzt in der Nazizeit gehört habe.
Die Co-Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion geißelte im weiteren Verlauf ihrer Rede die „zutiefst wirtschaftsfeindliche Politik“ der Bundesregierung, die zu erneuter Massenarbeitslosigkeit und auf Grund der ideologisch verblendeten „Energiewende“ zusätzlich zu ernsthaften Problemen in der Energieversorgungssicherheit führen werde. Der Wirtschaftsstandort Deutschland werde einen hohen Preis für die nichtvorhandene Planungssicherheit zahlen, prophezeite Weidel.
Nach dem offiziellen Teil des Abends berichtete Alice Weidel im kleinen Kreis über zukünftige Parteiprojekte und die Arbeit im Bundestag. „Ich bin sehr gern bei euch in Heidelberg“, verabschiedete sich Alice Weidel, die sich mit vielen Heidelberger Vorstandsmitgliedern duzt, und versprach, bald wiederzukommen.