Berlin, 10. Dezember 2015. Mit Blick auf den heute beginnenden Einsatz der Bundeswehr gegen den IS in Syrien erklärt AfD-Bundesvorstandsmitglied und Oberst im Generalstabsdienst a.D. Georg Pazderski:
„Offensichtlich betrachten die Bundesregierung und Frau von der Leyen den bevorstehenden Einsatz als eine Art Publicity Show unter Einsatzbedingungen. Ausrüstung und Aufbau der Einsatzkräfte sind nicht der Bedrohung im Einsatzraum angepasst: Dem deutschen Kontingent fehlt eine geeignete eigene Schutz-Komponente, die sogenannte Force Protection. Vor allen Dingen aber fehlt ihr die Fähigkeit, eigene Piloten im Falle eines Abschusses aus dem Kriegsgebiet unter Einsatzbedingungen zu evakuieren, die sogenannte Combat Search And Rescue-Fähigkeit. Gerade Letztere ist für ein Szenario, das vor allem auf dem Einsatz von in niedrigen und mittleren Höhen fliegenden Aufklärern basiert, unabdingbar: Der IS verfügt nachweislich über Waffen und Waffensysteme zur Flugabwehr, russischer und chinesischer Herkunft und flexibel einsetzbare Flugabwehrkanonen, die eine erhebliche Gefahr für die deutschen Tornados darstellen.
Seit Jahrzehnten verlässt man sich unverantwortlicher Weise ständig auf den guten Willen der Verbündeten, insbesondere den der USA. Dadurch ist eine Abhängigkeit entstanden, die unseren Streitkräften schadet. Die Bundeswehr muss rasch eigene Fähigkeiten in diesem Bereich aufbauen.
Ich appelliere an die Bundesregierung und die militärische Führung, die erforderlichen Fähigkeiten für Syrien-Einsatz schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen, da sie ansonsten Leib und Leben unserer Soldaten im Kriegsgebiet in unnötiger Weise riskieren.
Es kann und darf nicht sein, dass die Truppe jedes Mal wegen des unverantwortlichen Dilettierens der politischen Führung unnötigen Risiken ausgesetzt wird, weil Ihr Dienstherr die einfachsten Grundlagen aus Gründen der politischen Opportunität übersieht.“