MdB Dr. Malte Kaufmann, Stadtrat Timethy Bartesch, und noch zwei AfD-Radler erproben Routenvarianten zur anstehenden Planung eines Radschnellweges nach Schwetzingen. „Wenn du dich mitten auf die Straße stellst, mit dem Rücken zum Schwetzinger Schloss, dann blickst du genau auf die historische Achse. Das ist doch geil, immer auf den Königstuhl zufahren!“ – das war unser Wendepunkt nahe der Bahnunterführung in Schwetzingen.
Greenpeace hatte mehrere Parteien und MdB’s angesprochen, auch die AfD. Weil unter den Mitglieder Interesse an Thema bestand, hatte Malte hatte den Termin für uns am Sonntag vereinbart. Unser freundlicher Greenpeacer erwartet uns bei Supersonnenwetter mit cooler Skater Helm-Hut-Kombi am Treffpunkt Pfaffengrund Baumschulenweg. Begrüßung, Vorbesprechung und Kartenstudium. Wir wollen uns gerne für eine Verbesserung der Rad-Anbindung nach Schwetzingen einsetzen. Vom Land gibt es Mittel für autobahn-ähnlich kreuzungsfreie Strecken auf 4 m Breite ausgebaut, in diesem Rahmen gibt es erste Planungen mit Beteiligten und Interessierten auch für die Linie Heidelberg-Schwetzingen.
Wir starten entlang der logischen Streckenführung über Leonie-Wild-Straße, queren die Autobahn. Am Eppelheimer Ortsrand käme bei der Kreuzung Rudolf-Wild-Straße eine Unterführung hin. Unser Greenpeacer hatte sich schon näher mit den Routen befasst, und wusste zu berichten, dass Eppelheim den Radschnellweg eher ablehnt, teils wegen Anwohnerverkehr, teils die Grünen wegen einer Hecke. Am Sportplatz vorbei im Feld hinter Eppelheim am ersten Hof müssen wir nach Süden abbiegen, nach 500 m geht der Weg wieder nach Westen auf Schwetzingen zu. Stopp und erstes konstruktives Palaver. Diese „Südvariante“ existiert schon ausgeschildert über die Feldwege. Ist der Umweg zumutbar? Unser Greenpeacer meint „Für E-Biker kein Thema, wenn sie dafür zügig fahren können.“ Auch wenn wir alle ohne „E“ unterwegs sind, stellen wir uns nun verstärkten Berufsverkehr mit E-Bikes vor – nun gut, das ist das Konzept und stimmt wohl und dafür gibt es die Zuschüsse. Die Routen noch weiter südlich über Patrick-Henry-Village passen aber eher nicht. Weiter auf der Strecke – ist ein Ausbau der Feldwege von 3 m auf 4 m notwendig? Begegnen sich da Lastenräder und dann muss man noch überholen? Wir AfD-Radler zweifeln. Kann man auch pragmatisch bauen und vorhandenes lassen?
Die Kreuzung am Ortseingang Schwetzingen wäre zu untertunneln – unser Ingenieur erklärt, wie groß so eine Baustelle mit Abfahrten wäre. Diese Route endet nun am Bellamar. Wäre sie nun über Südtangente zum Industriegebiet zu führen oder als Radschnellweg aufzulösen? Weiter geht es zur Kurfürstenstraße mit dem Blick auf den Königstuhl. Hier diskutieren wir noch einmal das Konzept: Soll der Radschnellweg 2 Städte verbinden, oder auch noch hindurch und weiter führen? Wäre es nicht besser an den Schlüsselstellen
Nun aber zurück auf der Direktissima! Die B 535 unterbricht den Weg, ist aber schon für den Tunnel abgesenkt, hier wäre mit wenig Aufwand eine Brücke machbar. Weiter nun auf die Sichtmarke Königstuhl zu am zugewachsenen Bahndamm der alten Bahnlinie Heidelberg-Schwetzingen entlang. Die Straßen-Einmündung im Süden von Plankstadt ist eine krasse Unterbrechung, die schwer zu planen sein wird – oh je! Bald folgt der unasphaltierte Feldweg längs des Bahndammes. Wir holpern den Feldweg entlang, nichts für zarte Hintern oder Regenwetter. Das wäre für die Trasse auszubauen.
Wir tendieren zur Direktissima, weil nur ein Neubau ein echter Mehrwert wäre, und wegen der Kürze logisch ist. Die Südvariante ist ja schon vorhanden. Aber auch sie ist für flotte Radler ein akzeptabler Umweg, der aber auch Schlüsselstellen für die Planung hat. Auf jeden Fall lässt sich die Wegeführung nach Schwetzingen verbessern. Die ausgebaute Route sollten am Stadtrand in den übrigen Verkehr eingefädelt werden und sich sinnvoll in Zweige auflösen.
Teil 2 ist die Route von Pfaffengrund nach Heidelberg. Vorbei an der Himmelswiese auf dem jetzigen Radweg Heinrich-Menger-Weg. Der Diebsweg wäre an der Eppelheimer Straße zu untertunneln. Wir erreichen das Notwestende der Bahnstadt zwischen Schutthaufen, Straßenbaustelle und Straßenbahn. Soll sich der Radschnellweg nun aufteilen in verschiedene Zubringer, weil ja der eine zum Bahnhof, der andere zur Uni will? Eine Strecke könnte (als 4-Meter Trasse?!) weiter irgendwie die Eppelheimer Straße queren, um zur neuen Fahrrad-Gneisenau-Brücke zu kommen. Aber wie dann weiter über den Neckar? Hier sind noch Fragen offen. Wir danken unserem Greenpeace-Begleiter für den konstruktiven Austausch und beenden die interessante Radtour.
Auch außerhalb der Stadt gibt es für Alltagsradler noch einiges zu tun, und der Ansatz „Radschnellweg“ wäre sicher ein interessantes Angebot. An der weiteren Planung wollen wir uns gerne beteiligen!