Ein spannender Vortragsabend mit ersten tiefen Einblicken in die Welt der EU erwartete am Freitagabend die Mitglieder des Heidelberger Kreisverbands: Joachim Kuhs, Bundesvorstandsmitglied und neugewählter EU-Parlamentarier, zog eine Bilanz der ersten Monate.
Diese fiel mehr als ernüchternd aus. Kuhs lieferte einige erschreckende Beispiele für die eklatanten Demokratiedefizite der EU. So berichtete der Neuparlamentarier, der u.a. im Haushaltskontrollausschuss des EU-Parlaments sitzt, den erstaunten Zuhörern, dass die Finanzen des European Council, also des Europäischen Rates, seit neun Jahren nicht mehr geprüft wurden. Das Gremium der europäischen Staats- und Regierungschefs verweigere dem EU-Parlament seit vielen Jahren beharrlich die Einsicht in ihre Bücher. Auf Kuhs Kritik entgegnete man ihm in entwaffnender Offenheit, dass man leider nichts machen könne. „Da stellt sich die Sinnfrage dieses EU-Parlaments, das fast nichts zu entscheiden hat und nichts bewirken kann“, sprach Kuhs, der auch Stadtrat in Baden-Baden ist, Klartext.
Kuhs thematisierte in seinem Vortrag auch den Finanzskandal um das „Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen“ EASO: Von dem 70-Millionen-Etat der EU-Behörde sind ganze sieben Millionen Euro spurlos verschwunden.
Nach der bemerkenswerten Gesamtschau in die Herzkammer des Brüsseler EU-Apparats signierte Joachim Kuhs für viele interessierte Mitglieder das Buch „Warum Christen AfD wählen“, an dem Kuhs als Herausgeber entscheidenden Anteil hat.
Den informativen Abend beschlossen Malte Kaufmann, der als AfD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises sitzt, sowie der Heidelberger AfD-Stadtrat Sven Geschinski mit Neuigkeiten aus der Kommunalpolitik.